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Bias (n.m.)

Das Ziel wissenschaftlicher Studien ist es, den wahren Unterschied zwischen zwei (Behandlungs- oder Diagnose-) Alternativen zu schätzen und deshalb den Einfluss anderer Faktoren auszuschließen. Ein Bias ist allgemein jeder Faktor, durch den der wahre Charakter eines Ereignisses oder einer Beobachtung verzerrt wird. Bei klinischen Untersuchungen ist ein Bias ein systematischer Faktor mit Ausnahme der betrachteten Intervention, der die Größe (d.h. tendiert zu erhöhen oder zu verkleinern) einer festgestellten Differenz zwischen den Ergebnissen einer Behandlungsgruppe und einer Kontrollgruppe beeinflusst. Ein Bias vermindert die Genauigkeit (wenn auch nicht notwendigerweise die Präzision) einer Beobachtung. Bei der Randomisierung handelt es sich um eine Technik, die dazu dient, diese Form des Bias zu verringern. Der Begriff "Bias" bezieht sich zudem auch auf einen voreingenommen oder einseitigen Standpunkt, der die Auslegung eines Problems seitens einer Person beeinflussen würde. Bei einer doppelten Verblundung handelt es sich um eine Technik zur Verringerung dieser Form von Bias. (Siehe auch Attrition-Bias, Detection-Bias, Performance-Bias, Publikations-Bias, Selektions-Bias und Workup-Bias). Ohne einen angemessenen Schutz vor Bias haben Studienergebnisse deshalb keine ausreichende Ergebnissicherheit. Der Schutz vor Bias ist das zentrale Qualitätsmerkmal klinischer Studien, von der die Ergebnissicherheit abhängt. Studien sollen so geplant, durchgeführt und ausgewertet werden, dass ein Bias minimiert wird.

Syn.: Verzerrung (n.f.)